Zurück zur Übersicht
Stillstand führt zu Abstieg
Abschneiden Niedersachsens beim Bildungsmonitor 2024
Niedersachsen rutscht im Bildungsmonitor 2024 im Vergleich zum vergangenen Jahr um einen Rang von Platz sieben auf Platz acht ab. „Der mittlere Platz unter allen 16 Bundesländern ist vor allem einer entwicklungsschwachen Bildungspolitik geschuldet, die den Stillstand verwaltet“, konstatiert Peter Golinski, Geschäftsführer Bildung, Arbeitsmarkt, Fachkräfte bei NORDMETALL und AGV NORD. Und dass, obwohl sich Niedersachsen im Vergleich zu den Gesamtausgaben pro Einwohner des Landes weiterhin einen relativ hohen Bildungsetat für Grundschülerinnen und Grundschüler leistet. Das Gleiche gilt im Bereich der beruflichen Schulen und der Hochschulen. Auch der Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Bildungserfolg beim Lesen fällt geringer aus als in anderen Bundesländern.
Überdurchschnittlich hoch ist jedoch der Anteil ausländischer Schulabbrecher:innen (18,9 Prozent gegenüber 16 Prozent im Bundesdurchschnitt). Im Vergleich niedrig bleibt der Anteil der Bildungsausländer (Studienberechtigung im Ausland erworben) mit 10,7 Prozent gegenüber 13 Prozent im Bundesdurchschnitt. Schwach ist der Anteil der Grundschüler:innen sowie der Berufsschülerinnen und -schüler, die in Fremdsprachen unterrichtet werden (47,4 in Niedersachsen gegenüber 52,8 Prozent bundesweit, beziehungsweise 39,8 Prozent zu 49,9 in Berufsschulen). Als Hochschulstandort landet das Land nur auf dem 12. Rang.
Peter Golinski: „Niedersachsen läuft Gefahr, bei der Internationalisierung und im Hochschulbereich den Anschluss zu verlieren. Die Sprachkompetenzen und der Anteil ausländischer Studierender gewinnen für den Arbeitsmarkt rasant an Relevanz. Hier muss das Land unbedingt nachlegen. Stillstand im Mittelmaß darf in Hannover nicht das Motto der Bildungspolitik sein.“
Die Detailergebnisse des Bildungsmonitors finden Sie hier.
Hintergrund
Der Bildungsmonitor für alle 16 Bundesländer wird vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln seit 2004 im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft erstellt, inzwischen zum 21. Mal. Die anhand von 13 Handlungsfeldern und 98 Indikatoren gefertigte Studie ermittelt, inwieweit ein Bundesland die Bildungsteilhabe verbessert, zur Fachkräftesicherung beiträgt und Wachstum fördert.